Huflattich

 

Eine der ersten Heilpflanzen im zeitigen Frühling sind die sonnenähnlichen Blüten des Huflattich, die lang ersehnte Gelegenheit für die erste Kräuterwanderung. Auch geschichtlich gesehen gehört er zu den ersten, ältesten Heilpflanzen, schon Hippokrates (460-377 v. Chr.) rühmte ihn „wider alle Gebresten der Brust“. Huflattich wächst in Kiesgruben, auf Ödland, auf sandigem mageren Boden. An einem sonnigen Tag im Mai erscheinen die Blätter, welche verwendet werden können. Sein botanischer Name "tussilago" verrät uns auch gleich diese Wirkung. Tussis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Husten und ago bedeutet „ich vertreibe“, so vertreibt Tussil-ago den Husten. Der volkstümliche Name Huflattich beschreibt die Blätter, die Abdrücke von Pferdehufen ähneln. Ich finde, dass die hängenden, geschlossenen Blüten einem Pferdehuf samt Fessel ähneln. Schon vor 2.500 Jahren wurde der Huflattich als Hustenmittel eingesetzt. Plinius und Dioskures (1. Jahrhundert) beschrieben beide die hervorragende Wirkung des Huflattichs auf die Bronchien, in dem man ihn raucht bzw. den Rauch durch eine trichterähnliche Vorrichtung einatmet.                             

 

Der Huflattich wird in erster Linie als Tee oder Teil einer Teemischung eingesetzt. Am besten hilft und schmeckt der Tee mit etwas Honig. Am häufigsten findet man Mischungen mit Königskerzenblüten, Eibischwurzel, Lungenkraut, Thymian, Anis oder Pfefferminze. Bei chronischem Husten empfiehlt sich ein starker Absud, der mehrmals täglich getrunken werden sollte.

Aber auch äußerlich findet der Huflattich Anwendung. Die Zigeuner haben gequetschte Blätter mit Honig vermischt und als Kompresse auf Schwellungen gelegt. Die Blätter sind außerdem hilfreich bei Blutergüssen, Abszessen, Hautreizungen, Furunkel und Geschwüren. Huflattich wurde früher auch Brandlattich genannt wegen der heilenden Wirkung der Blätter als Kompresse bei Verbrennungen.

 

Hier eine Teemischung für Husten:

1 El Huflattichblätter 1 EL Königskerzenblüten
1 El Eibischblüten oder –wurzel 1 Tl Thymian

der Teemischung auf 1.5 Liter Wasser als Aufguss zubereiten, mit gutem Honig abschmecken. 3 x täglich eine Tasse Tee trinken.

 

Sirup:

Eine Handvoll Blüten und Blätter in einen Liter Wasser bis fast zum Kochen bringen, dann köcheln lassen, bis die Menge um die Hälfte reduziert ist.Absieben. Zu den 500 ml Absud ein kg Zucker hinzugeben und unter ständigem rühren kochen bis der Zucker aufgelöst ist. In dunkelen Flaschen abfüllen.Bei Husten, Heiserkeit oder Halskathaar mehrmals täglich eine Teelöffel einnehmen.

 

Achtung!!!

Das Kraut und vor allem die Wurzel  sollten laut der Kommission E wegen des Gehaltes an Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädigend und evtl. kanzerogen wirken könnten, nicht über einen längeren Zeitraum (4-6 Wochen) verwendet werden.
 

Kinder, schwangere Frauen und stillende Frauen sollten den Huflattich nicht einnehmen, da er schwerwiegende Leberschädigung beim Fötus verursacht.